Kleines Eckschränkchen für die Gästetoilette
In der kleinen Gästetoilette war eine Raumecke frei. Das sah nicht nur kahl aus, sondern es war auch Verschwendung des knappen Platzes in der Toilette. Deshalb kam der Gedanke, dort einen kleinen Schrank oder ein kleines Regal anzuhängen. Im Möbelhandel wurde allerdings nichts Passendes gefunden. Entweder waren die angebotenen Möbel zu groß oder passten vom Stil her nicht. Also musste wieder ein Eigenbau her. Es wurde entschieden, dass ein Eckschränkchen gebaut und weiß gebeizt werden soll. Hier ist der Plan:
Als Material kam 16 mm starkes Leimholz aus Fichte zum Einsatz. Zunächst wurde das Holz zugeschnitten.
Die schmalen Seitenflanken links und rechts von der Schranktür wurden aufgedoppelt, um später die Türscharniere ordentlich befestigen zu können. Beim Zuschnitt sind die Winkel für die Türseite entsprechend (45°) zu berücksichtigen.
In die zugesägten Teile werden mit der Flachdübelfräse die Schlitze für die Dübel gefräst.
Probeweise werden die Einzelteile zusammengefügt. Vor dem Verleimen muss geprüft werden, ob alles passt und maßhaltig ist.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, passen alle Teile gut zusammen. Darüber hinaus erkennt man, dass die Profile an die Kanten gefräst wurden, dass die Lochreihen für den Einlegeboden fertig sind und dass die Löcher an der Rückwand für die Befestigungselemente schon vorhanden sind. Außerdem wurden die Innenflächen schon geschliffen. Die Profile wurden mir einer Kantenfräse gefertigt. Das ist im nächsten Bild zu sehen.
Die Scharniere werden an den Korpus geschraubt, um anschließend mit dem Bau der Tür beginnen zu können. Sie wird mit einer eingelegten Fläche aus Sperrholz gefertigt.
Oben ist zu sehen, wie die Nut für die Sperrholzeinlage gefräst wird. Unten ist die Tür in unterschiedlichen Stadien der Fertigung zu sehen.
Die Scharniere werden an die Tür geschraubt. Anschließend werden die Anschlagleisten für die Tür angeleimt. Zum Schluss ist das Schränkchen noch zu schleifen und zu beizen.
Hier ist der fertige Schrank an seinem Bestimmungsort zu sehen.
Das Eckregal
Eine Bekannte hat nur eine sehr kleine Küche. Deshalb bat sie mich, etwas zu bauen, dass den Raum in der Küche besser ausnutzt. Da bot sich ein kleines Eckregal an. Der Ausgangszustand ist auf dem Foto zu sehen.
Das Holz sollte, passend zu den Küchenmöbeln, Ahorn hell sein. Allerdings kam Echtholz aus Kostengründen nicht infrage. Also einigten wir uns beim Material auf beschichtete Spanplatten mit dem Dekor Ahorn hell.
Zuerst wurden die Schenkelflächen des Eckregals sowie die abgerundeten Einlegeböden zugesägt. Beim Sägen ist darauf zu achten, dass die Austrittsseite des Sägblattes beim fertigen Regal durch andere Teile verdeckt ist. Denn an der Austrittsseite entstehen auf beschichteten Spanplatten oft unschöne Ausrisse. Anschließend wurden die Nuten für die Lamello-Dübel in alle Teile mit Ausnahme des Sockels gefräst. Zur Kontrolle werden die Teile provisorisch zusammengesteckt. Auf den Fotos unten sind die einzelnen Arbeitsschritte dargestellt.
Auf dem rechten Foto ist zu sehen, wie der Regalsockel später aussehen soll. Die Teile des Sockels wurden in entsprechend große Abschnitte gesägt. Die Kanten, die einer Rundung möglichst nahe kommen sollen, wurden auf Gehrung gesägt. Um die Teile später besser verleimen zu können, wurden die Außenseiten der Kanten mit Klebeband fixiert.
Bevor alle Teile verleimt werden können, müssen die Umleimer auf allen sichtbaren Schnittflächen aufgebracht werden. Nach dem Anleimen der Umleimer müssen die Kanten der Umleimer rund gefräst werden, denn der Umleimer ist zwei Millimeter breiter als die Materialstärke.
Im nächsten Schritt werden die Sockelteile miteinander verleimt. Im selben Arbeitsgang wird auch der Regalboden mit dem Sockel verbunden. Das garantiert die beste Passgenauigkeit, denn auch Sockel und Regalboden werden mit Lamellodübeln stabilisiert.
Abschließend werden die restlichen Teile miteinander verleimt.
Nach dem Entfernen der Zwingen und der Reinigung des Eckregals kann es ausgeliefert werden.
Ein Schrankregal für den Hauswirtschaftsraum
In unserem Hauswirtschaftsraum hing ein kleines altes Regal an der Wand. Dieses Regal war ein sehr einfaches und mehrfach umgebautes Möbelstück, das zudem den vorhandenen Platz nicht optimal nutzte. Deshalb sollte ein größeres und an die Platzverhältnisse angepasstes Regal gebaut werden. Für die Zeichnung verwendete ich diesmal nicht die 3D-Software SketchUp sondern wieder Lineal und Bleistift. Dadurch habe ich sehr viel Zeit eingespart. Da SketchUp kein parametrisches 3D-Programm ist, kann ich dort auch keine Maßangaben etc. automatisch erzeugen lassen. Es bringt mir leider keinen zeitlichen Nutzen, im Gegenteil, ich benötige viel mehr Zeit.
Hier ist meine Skizze, einschließlich der Bemaßung dargestellt. Darüber hinaus ist hier auch der Schnittplan für den Zuschnitt des Holzes dokumentiert. Als Baumaterial habe ich Fichtenholz in der Stärke 18 mm verwendet.
Das verwendete Leimholz neigt zum Verziehen. Deshalb habe ich die Türen jeweils oben und unten quer zu den Lamellen mit Hirnleisten versehen. Ich finde, das ergibt auch einen besseren optischen Eindruck.
Zunächst habe ich aus einer 8 mm dicken MDF-Platte eine Frässchablone für die geschwungenen Seitenteile hergestellt. Durch das Fräsen wird eine bessere Linienführung an den Schnittkanten als bei Verwendung der Bandsäge erreicht. Auf den nächsten Bildern sind die Frässchablone und das erste grob zugeschnittene Seitenteil zu sehen.
Nun werden die an der geschwungenen Kante grob zugesägten Seitenteile gefräst. Dabei wird für die erste Seitenwand die Frässchablone benutzt, für die zweite Wand dient die fertig gefräste Seitenwand als Schablone. Damit ist gewährleistet, dass beide Seitenwände exakt gleich sind.
Nachdem die Seitenwände gefräst sind, werden die Lochreihen für Einlegeböden der oberen und unteren Regalteile mittels Bohrschablone gebohrt. Die vorderen Bohrlöcher des oberen Teils nehmen später auch die innenliegenden Teile der Schrankscharniere auf.
Die Trennplatte zwischen Schrank- und Regalteil wird unter Verwendung von Flachformdübeln eingeleimt. Auch für die Verbindungen des Oberteils und der Bodenplatte werden Lamellodübel eingesetzt.
Auf den oberen Bildern steht der Regalschrank auf dem Kopf. Als Anschlag für die Türen wurde im Oberteil eine Leiste angeleimt. Nun werden die Hirnleisten an die Türen geleimt.
Wie man sieht, passen die Türen. Sämtliche kannten an dem Möbelstück wurden mit der Kantenfräse mit einem Profil versehen.
Anschließend werden die Löcher für die Topfscharniere und die Türgriffe in die Türen gebohrt. Die Türen werden probeweise angebaut.
Hier ist der Schrank vormontiert zu sehen. Es fehlt noch die Rückwand, welche im nächsten Bild angenagelt wird.
Nun werden noch die Schrankanhänger und die Türgriffe angebaut. Das Schrankregal wird buchefarben gebeizt und lackiert. Auf den nächsten Bildern ist es an seinem Bestimmungsort zu sehen.
Ein Apothekerschrank für die Küche
In unserer Küche gab es einen freien Platz, für den schon lange ein passendes Möbelstück gesucht wurde. Leider fanden wir im Möbelhandel kein passendes Teil. Entweder waren die Abmessungen nicht optimal oder das Aussehen und die Funktionalität haben uns nicht gefallen. Deshalb reifte der Entschluss, den Platz mit etwas Selbstgebautem zu füllen. Da die vorhandenen Küchenmöbel aus Eichenholz bestehen, sollte natürlich auch das neue Möbelstück aus diesem Werkstoff gefertigt werden.
Nach mehreren Entwürfen für ein Küchenmöbel, fiel die Wahl auf eine Art Apothekerschrank.
Dieses Mal habe ich eine Zeichnung mit der 3D-Software SketchUp angefertigt. Bisher habe ich das immer mit Lineal und Bleistift auf Papier gemacht. Das werde ich auch in Zukunft wieder so tun, denn trotz mehrstündigem Lernvideo zur Software habe ich viele Stunden für das Zeichnen benötigt. Dabei war nicht fehlendes Wissen um die Programmbedienung das Problem, sondern das Verhalten der Software, insbesondere beim Zusammenfügen von zuvor erstellten Komponenten zu einem komplexeren Gebilde. Ich kann auf der Arbeitsfläche einfach keine Komponenten im 3-D-Raum präzise positionieren, da eine Fangfunktion an Linien oder Kanten fehlt. Darüber hinaus ist auch ein Verschieben in sehr kleinen Schritten mit der Tastatur nicht vorgesehen. So kommt man sich wie bei einem Geschicklichkeitsspiel vor, bei dem man gerade auf dem höchsten Level angekommen ist. Außerdem sind nachträgliche Änderungen an der Form oder der Abmessung der Bauteile umständlich, da nicht einfach beispielsweise eine neue Länge eingegeben werden kann. Es muss ein Faktor zur Größenänderung angegeben werden, der sich dann allerdings auf die gesamte Komponente und nicht etwa nur auf die Länge o. ä. auswirkt. Falls jemand weiß, wie man mit den Problemen besser umgehen kann, bin ich für jede Anregung dankbar.
Zunächst wurden 18 mm dicke Eiche-Leimholzplatten über das Internet gekauft, da es sie im örtlichen Handel nur in Eiche dunkel gab. Ich war etwas skeptisch, welche Holz-Qualität ich erhalten würde. Aber die Bedenken waren unbegründet. Alle Platten, bis auf eine, hatten zumindest auf einer Seite Möbelholz-Qualität.
Die Fertigung des Apothekerschranks begann wieder mit dem Zuschnitt der Ober- und Unterseite sowie der senkrechten Platten mittels Parallelanschlag und Tauchsäge sowie der Kappsäge. Anschließend wurde die Unterkonstruktion mittels Zapfenverbindungen gebaut.
Nun wurden sämtliche Schlitze für die Flachformdübel gefräst und alle fertigen Teile testweise zusammengesteckt. Danach wurden die Lochleisten gebohrt.
An die Lochleisten der Seitenwände werden die Schienen für die sechs Schubfächer montiert.
Die Fingerzinken für die Schubfächer werden hergestellt. Der Korpus der Fächer besteht aus 15 mm dickem Sperrholz.
Jetzt ist es an der Zeit die Profile an sämtlichen Stellen des Apothekerschrankes zu fräsen. Nach dem Verleimen der Unterkonstruktion und der Schubfächer, kommt der Korpus an die Reihe. Unten ist ein Schubfach mit seiner Unterseite und dem Gegenstück der Schubfachschiene zu sehen.
Nun können auch die Topfscharniere für die beiden Türen angebaut werden. So soll der Apothekerschrank dann mal aussehen. Die Rückseite erhält später natürlich noch die Rückwand im passenden Eiche-Dekor.
Die letzten Arbeitsschritte sind die Oberflächenbehandlung sowie das Anbauen der Griffe. Hier ist der Apothekerschrank an seinem Bestimmungsort zu sehen.